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Das Jahresmagazin von Innosuisse 2020

Die Direktorin und der Präsident lassen das Jahr Revue passieren

Der Kontakt zur Förderkundschaft war Innosuisse auch im Corona-Jahr sehr wichtig. An der Empa in Thun liessen sich Annalise Eggimann und André Kudelski zeigen, was es alles braucht, damit «World-Leading-Innovation – Swiss made» entsteht. Dabei entstand auch das Video zum Innosuisse-Jahr 2020.

Hohe Nachfrage trotz Krise

Die Covid-19-Pandemie hat auch das Innosuisse-Geschäftsjahr 2020 stark geprägt. So wurde die Unterstützung im Frühling so rasch wie möglich der Situation angepasst; Trainings, Coachings, Mentorings und andere Informationsangebote wurden in den virtuellen Raum verlegt. Um die Fortführung ihrer Arbeiten zu sichern, erhielten die Verantwortlichen von laufenden Innovationsprojekten auf Antrag Projektverlängerungen und -änderungen, oder eine Reduktion bzw. den Erlass des Cash-Beitrags. Rund die Hälfte der laufenden Projekte machte davon Gebrauch. Im Rahmen des Bürgschaftskreditprogramms stellte ein von Innosuisse koordiniertes Expertengremium den beteiligten Kantonen sein Wissen bei der Beurteilung der Bürgschaftsanträge von Start-ups zur Verfügung. Der Austausch mit Geförderten, am Angebot Interessierten sowie anderen Akteuren im Innovationsökosystem wurde mit Online-Veranstaltungen soweit wie möglich ersetzt.

Die Nachfrage nach Förderunterstützung durch Innosuisse blieb trotz der Pandemie im Jahr 2020 unverändert gross und zeugt vom Innovationswillen der Schweizer Forschenden, Unternehmerinnen und Unternehmer. Sie sichern sich damit nicht nur das kurzfristige Überleben, sondern gestalten die Zukunft aktiv mit.

Wachstum bei allen Förderinstrumenten

Die Anträge für das wichtigste Förderinstrument von Innosuisse, die nationalen Innovationsprojekte, entsprachen trotz Pandemie und massivem Einbruch der Wirtschaft den ursprünglichen Erwartungen.

472 Gesuche im Umfang von 175.2 Millionen Franken (ohne Overhead) wurden bewilligt – eine Steigerung um 22% gegenüber dem Vorjahr. Fast 400 KMU wurden bei der Lancierung von Innovationsprojekten und anderen Fördereingaben von unseren Mentorinnen und Mentoren begleitet.

Eine erfreuliche Steigerung um rund 45% auf 28.5 Millionen Franken erfuhren auch die Zusprachen bei den internationalen Projekten im Rahmen von EUREKA, ECSEL und AAL. Mit dem Start von Horizon Europe 2021 werden Verzögerungen bei den Ausschreibungen erwartet und so machten die Innovationsakteure 2020 von den gebotenen Beteiligungsmöglichkeiten besonders rege Gebrauch.

Bei BRIDGE, dem gemeinsamen Förderprogramm mit dem SNF, wurden 2020 die Weichen für die Weiterführung gestellt und das Förderbudget für die nächsten vier Jahre um insgesamt 50% auf 105 Millionen Franken erhöht. Neu werden im Rahmen der Discovery Projekte auch Vorhaben aus den sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen gefördert. Aus den bisherigen 16 Ausschreibungen für Proof of Concept-Vorhaben gingen 122 geförderte Projekte hervor. Daraus sind bereits 65 Startups entstanden – ein grosser Erfolg.

Nach achtjähriger Laufzeit endete 2020 das Förderprogramm Energie. Durchschnittlich waren jährlich über 1300 Forschende bei den SCCER tätig. Diese haben während des gesamten Förderprogramms über 1400 Projekte gestartet. Die SCCER haben eine gute Grundlage für einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Energiewende 2050 gelegt.

Für die Vernetzung und den Wissenstransfer richtete Innosuisse zwei Förderinstrumente neu aus. Bereits 12 NTN – Innovation Booster wurden lanciert, sie sollen in wichtigen Zukunftsfeldern zu mehr radikalen und disruptiven Innovationsvorhaben führen. Zudem unterstützt Innosuisse neu Veranstaltungsreihen zu relevanten Innovationsthemen – Networking Event Series – welche einen aktiven Austausch zwischen Forschungsinstitutionen, Wirtschaft und Gesellschaft auf nationaler Ebene ermöglichen.

Bei den Trainingsangeboten für Gründerinnen und Gründer verzeichnet Innosuisse eine grosse Steigerung bei den Teilnehmenden. Vor allem Modul 1 «Business Ideas» stiess auf Interesse, es wurde über 3100 Mal – meist virtuell – besucht. Erfreulich ist auch die deutliche Steigerung des Frauenanteils, welcher mittlerweile bei 43% liegt.

Auch die Gesamtnachfrage nach Coaching-Gutscheinen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5%. Mit 570 aktiv unterstützten Start-ups in den verschiedenen Coaching-Programmen wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Zum ersten Mal konnten 11 Start-ups vom im Jahr 2019 lancierten Scale-up Coaching profitieren – dem Coachingprogramm für Start-ups mit hohem Wachstumspotenzial. Es bietet u.a. zusätzliche, wachstumserfahrene und spezifisch für das Programm eingesetzte Coaches und eine auf Finanzierungs- und Internationalisierungsaktiviäten ausgerichtete Unterstützung.

Wirkung der Innosuisse-Förderung bestätigt

Nicht nur die hohe Nachfrage bei allen Angeboten bekräftigte die Fördertätigkeit von Innosuisse, sondern auch die Resultate der im Dezember 2020 veröffentlichten Innovationserhebung der Konjunkturforschungsstelle der ETH:

  • Die von Innosuisse geförderten Unternehmen sind überdurchschnittlich innovationsstark, risikofreudig und produktiv und weisen eine überdurchschnittliche Innovationseffizienz (Kosten-Nutzen-Verhältnis) auf;
  • Die Innovationsprojekte und -schecks sind sehr gut auf die Bedürfnisse der technologieorientierten KMUs ausgerichtet und werden von diesen geschätzt;
  • Die geförderten Projekte sind häufig überdurchschnittlich risikoreich und haben das Potenzial für disruptive und/oder radikale Innovationen.

Gestärkt in die neue Förderperiode

Die Covid-19-Pandemie wird uns alle noch weiter beschäftigen: Innosuisse will primär die Innovationskraft und Innovationsneigung der KMU erhalten, stärken und die KMU in der beschleunigten digitalen Transformation sowie beim damit verbundenen Strukturwandel unterstützen. Die vom Parlament im Rahmen der BFI-Botschaft gesprochenen Zusatzmittel im Umfang von 130 Millionen Franken sowie das im November vom Bundesrat beschlossene Impulsprogramm sind wichtige Voraussetzungen, um die nötige Unterstützung bieten zu können. Zudem werden die neuen Flagship-Projekte mit ihrem systemischen, transdisziplinären Ansatz in Themenfeldern von grosser wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Tragweite wichtige Impulse setzen können.